Unser Traum vom Frieden in Europa – MEP Berlin 2024
„Ein Vierteljahrhundert MEP – und wir dürfen dabei sein“. Mit diesen Worten eröffnete das diesjährige Präsidium, bestehend aus Arthur, Bjarne und Charlotte, die 25. Sitzungswoche und gleichzeitig die Jubiläumsfeier des MEP.
MEP – auf den ersten Blick eine etwas seltsame Abkürzung. Doch hinter diesen drei Buchstaben verbergen sich Emotionen, schlaflose Nächte und hitzige Debatten. Warten Sie, bis der MEPFunke auch auf Sie überspringt! Gerade in den letzten Jahren ist es immer wichtiger geworden, junge Menschen frühzeitig an weltpolitische Themen heranzuführen. Sei es der Russland-Ukraine-Konflikt oder der NahostKonflikt – wegschauen bringt nichts! Themen wie künstliche Intelligenz, inklusive Gesellschaft oder eben der Nahostkonflikt sind aktueller denn je. Das Planspiel bietet hier eine Plattform für junge Menschen, sich intensiv darüber auszutauschen und die eigene Meinungsbildung zu fördern. Jedes Jahr im März kommen deshalb Schüler aus ganz Deutschland (in diesem Jahr auch aus Luxemburg, Tschechien, Österreich und Belgien) in Berlin zusammen, um gemeinsam das Planspiel zu spielen. Die Sitzungswoche ist in 8 Ausschüsse organisiert, die an den ersten beiden Tagen der Woche zunächst eine Resolution erarbeiten. Am Mittwoch und Donnerstag werden diese dann im großen Plenum diskutiert und abgestimmt. Vor den Osterferien war es für die irische Delegation soweit. Acht Delegierte, Leonor als Ausschussvorsitzende, Charlotte als Präsidentin und Herr Burckhardt, reisten am Sonntag gemeinsam in die Hauptstadt. Nach der Ankunft und dem Mittagessen begann die Ausschussarbeit. Es wurden Sketche und kleine Präsentationen vorbereitet, um den übrigen Teilnehmern das jeweilige Ausschussthema vorzustellen. Am Abend fand die Jubiläumsfeier des Vereins statt, denn das MEP besteht seit 25 Jahren. Wir hörten verschiedene Redner, darunter auch Emily Fonts, die jüngste Bundestagsabgeordnete, die ihre Karriere beim MEP begann. Nach einem unterhaltsamen Abendprogramm des Alumni-Teams fielen wir schließlich alle müde in unsere Betten.
Am Montag ging es spannend weiter. Gemeinsam mit allen Delegationen haben wir die Mecklenburgische Landesvertretung in den Ministergärten besucht. Es war für die Delegierten ein beeindruckendes Erlebnis, zum ersten Mal in einem solchen Gebäude zu sein. Nach der feierlichen Eröffnung der diesjährigen Sitzungswoche durch Charlotte fand eine Podiumsdiskussion statt und schließlich wurden die Delegationen vorgestellt. Neben den Hannoverisch-Kroatischen Krawattenbindern und den Hamburger Macarena-Sängern tanzen die Erfurter zu dem altbekannten Cotton-Eye Joe, der ursprünglich aus Irland stammt. Die 8 Mädchen erhielten dafür einen verdienten Applaus. Nach diesem tollen Auftakt ging es dann aber wirklich mit der (harten) Arbeit der Delegierten los. Das Plenum teilte sich schnell in seine Ausschüsse und fand sich in ihrem Tagungsort ein. Nach einem leckeren Mittagessen wurde hier nun hitzig debattiert, formuliert und abgestimmt. Am Ende des Tages war das kleine Licht des MEP entflammt. Auch am zweiten Tag der Ausschussarbeit wurde konzentriert gearbeitet. Den Zeitdruck ließen sich die Delegierten hier allerdings nicht anmerken und brachten ihre Resolutionen in die Finalisierung. Am Abend fand dann noch das beliebte Lobbying statt, bei dem sich nun alle über die gedruckten Resolutionen unterhalten und debattieren konnten. Welche Angriffspunkte finde ich? Was ist nicht vielleicht doch ganz gut? Bis tief in die Nacht wurden noch Reden für die kommende Plenardebatte formuliert.
Die Plenardebatte wurde dann pünktlich am Mittwoch vom Präsidium im Bundesrat eröffnet. Die irische Delegation durfte hier nun ganz stolz auf den Plätzen der Thüringer Politiker Platz nehmen. Nach einer Fishbowl-Diskussion mit Anton Hofreiter, begannen dann die Plenardebatten. Zur Stärkung ging es zum Mittagessen im Bundesfinanzministerium. Ein besonderes Highlight ist hier jedes Jahr der Paternoster. Nachdem drei Resolutionen angenommen und nur eine abgelehnt wurde, verließen wir dann den Bundesrat wieder und machten uns auf zum gemeinsamen Abendessen. Der Delegationsabend führte uns erst in ein asiatisches Restaurant und später in die Kuppel des Reichstagsgebäudes. Von dort oben konnten wir mit einem angenehmen Blick über Berlin den Abend ausklingen lassen. Der letzte Tag der Sitzungswoche ist angebrochen. Die Delegierten haben noch einmal all ihren Ehrgeiz zusammengenommen und argumentieren stark für und gegen die Resolutionen. Es wurden nachhallende Reden gehalten und abgestimmt.
Um die Mittagszeit besuchte Frau Schwesig, die amtierende Bundesratsvorsitzende, das Plenum. Hier hatten die Delegierten noch einmal die Möglichkeit, Fragen zu stellen, was auch rege genutzt wurde. Nach dem Mittagessen wurde die letzte Resolution debattiert und das MEP neigte sich dem Ende zu. Anschließend folgte die Spaß-Resolution der AVs und der Präsident Arthur verabschiedete uns mit herzerwärmenden Worten. Damit war die Sitzungswoche offiziell zu Ende und wir fuhren mit vielen neuen Erinnerungen und Eindrücken erst einmal in die Jugendherberge zurück. Mit müden, aber sehr glücklichen Gesichtern saßen wir dann einen Tag später in der Bahn und fuhren nach Erfurt zurück. Der MEP-Funke war auf uns übergesprungen!
Leonor Heinitz