Die handballgeschichtsträchtige Eisenacher Werner-Aßmann Halle wurde zum Landesfinale von Jugend trainiert für Olympia wieder einmal ihrer Rolle gerecht. Doch waren es diesmal nicht die Wartburgstädter, die für Furore sorgten, sondern die Gäste der Edith-Stein-Schule aus Erfurt. Im 50. Jahr der deutschlandweiten Jugend trainiert für Olympia Wettkämpfe wurde zu Beginn der Veranstaltung die Eisenacher Oberbürgermeisterin für ihre berühmte Halle und deren Bedeutung für die Landesentscheide geehrt, ist sie doch seit Jahren Austragungsort des Finales.
Dann ging es hinein in den Wettkampf, an dessen Ende der Landessieger und Qualifikant In der WK II für Berlin geehrt werden sollte. Die aus dem Schulamtsbezirk Mittelthüringen qualifizierten ESSler gingen mit der von Trainer Marian Wollborn ausgegeben Prämisse an an den Start, die Favoriten insbesondere aus den Thüringer Handballhochburgen Eisenach, Breitungen und Nordhausen zu ärgern. Chancenlos war die Mannschaft jedoch von vornherein nicht. Denn obwohl nur ein waschechter Handballer des Erfurter HSC in seinen Reihen agierte, so haben sich doch in den letzten drei Jahren eine Reihe sehr gute Allrounder in der Trainingsgruppe des Edith-Stein-Schulsportvereins zusammengefunden.
Vier Begegnungen standen auf dem Spielplan. Zum Auftakt gelang ein 7:7 gegen Breitungen, ein dennoch etwas ärgerlicher Ausgang, lag das Team bis wenige Sekunden vor Schluss noch in Führung. Gegen Gera wurde in der zweiten Partie Mit 8:6 der erste Erfolg eingefahren. Als dann der Sieg gegen Nordhausen erneut denkbar knapp noch aus der Hand gegeben wurde und das Spiel erneut mit 7:7 endete, ging die Stimmung in der Mannschaft etwas nach unten, sah man sich schon der Chance um den Titel beraubt. Im Hintergrund rechnete jedoch bereits Trainer Wollborn die bisherigen Ergebnisse durch und kam in Absprache mit der Turnierleitung zu dem Schluss, dass ein Sieg im letzten Spiel dennoch reichen könnte. Doch da stand der mit einigen A-Jugend Spielern des ThSV gespickte und bis dato ungeschlagene Topfavorit aus Eisenach. Die Edith-Stein-Schüler ließen sich davon jedoch nicht beeindrucken. Sie überzeugten defensiv mit einer bärenstarken Verteidigung, gingen vorn schnell in Führung und gaben diese bis zum Ende nicht mehr ab. Als nach unglücklichem Ballverlust Sekunden vor Ablauf der Uhr Torwart Gustav den letzten Angriff der Eisenacher vereitelte, brachen beim Stand von 8:7 mit dem Schlusspfiff alle Dämme und die Halle versank im Jubel der Edith-Stein-Schüler.
Nach Hockey, Tennis, Basketball, Turnen und Leichtathletik gelingt der Schule damit in der sechsten Sportart der Einzug ins Bundesfinale von Jugend trainiert für Olympia in Berlin. Herzlichen Glückwunsch!
Update vom 17.3.2020: Aufgrund der Corona Krise findet das Bundesfinale in diesem Jahr leider nicht statt. Bleibt immer noch der grandiose Landesmeistertitel.