Unser letzter gemeinsamer Sommer – Studienfahrt nach „Bella Italia“

Staatlich anerkanntes katholisches Gymnasium mit
staatlich anerkannter katholischer Regelschule

Unser letzter gemeinsamer Sommer – Studienfahrt nach „Bella Italia“

Unser letzter gemeinsamer Sommer – Studienfahrt nach „Bella Italia“

Wo ist die Zeit nur geblieben?

Vor ein paar Jahren dachten wir nicht einmal  an unsere Abschlussfahrt und jetzt sollte es schon so weit sein – unsere letzte gemeinsame große Reise stand an – unsere Studienfahrt nach Italien. „Wir wünschen euch und uns eine tolle, erlebnisreiche Kursfahrt und gehen davon aus, dass ihr auf gar keinen Fall dümmer zurückkommt, als ihr hingefahren seid!“, so stand es auf unserem Infoflyer „Bella Italia 2023“. Sollte sich diese Vermutung als richtig erweisen?

Giorno 1 – 27 agosto 2023 Benvenuto in Italia! Nach 15 Stunden Busfahrt und mehr oder weniger gutem Schlaf haben wir endlich unser Ziel Rimini erreicht. Begrüßt wurden wir von blauem Himmel, strahlendem Sonnenschein und mehr als 35 Grad im Schatten. Uns hielt es nicht lange in den Zimmern, wir wollten an den Strand. Die Adria war wunderbar warm und die Liegen mit Sonnenschirmen, soweit das Auge reicht, sorgten für das absolute Urlaubsfeeling. Das Baden machte alle hungrig und zurück im Hotel gab es für uns Pasta, Salat und selbstverständlich Dolci – typisch italienisch. Gut gesättigt, ließen wir unseren ersten gemeinsamen Abend mit intensiven Gesprächen, Kartenspielen wie Wizard und Uno sowie dem Besuch der Dachterrasse  ausklingen.

Giorno 2 – 28 agosto 2023 Am zweiten Tag standen Rimini Altstadt und ein Busausflug nach San Marino auf dem Plan. Durch den warmen Regen ließen wir uns nicht abschrecken – ganz im Gegenteil. Mit dem Metromare fuhren wir in das historische Zentrum Riminis. Dort besichtigten wir den Tempio Malatestiano, eine eindrucksvolle Kathedrale, den Augustusbogen  Arco d‘ Augusto, der zu Ehren von Augustus errichtet wurde, die Brücke Ponte di Tiberio und das mittelalterliche Fischerviertel Borgo San Giuliano. Immer wieder wurde deutlich, dass wir ESSler gern singen und das nicht nur auf der Fahrt im Bus. So verdienten sich unsere Jungs mit Straßenmusik in Rimini und Liedern wie zum Beispiel „Veronika, der Lenz ist da“ Anerkennung beim italienischen Publikum und sogar ein paar Euros dazu. Mittags ging es mit dem Reisebus und der Reisebegleiterin Michaela, die uns Geheimtipps verriet und Fragen beantwortete, nach San Marino, um die älteste Republik der Welt zu besichtigen. Wir staunten nicht schlecht, dass San Marino sehr von Waffen geprägt war – fast jedes zweite Geschäft hier war ein Waffengeschäft. In der, laut Aussage Michaelas, besten Pizzeria namens „Bolognese“ verspeisten wir eine köstliche Pizza, um dann gestärkt San Marino zu erkunden.

Giorno 3 – 29 agosto 2023 „Bologna meine Stadt“ – so heißt es in dem Song „Bologna“ von Wanda. Auch wir kamen in den Genuss, diese wunderschöne Stadt zu entdecken. Bologna hat eine der besterhaltenen Altstädte Europas und besitzt unzählige Sehenswürdigkeiten. Unser erster Stopp war die älteste Universität Europas – die Università di Bologna (1088). In ihrem Anatomischen Theater saßen wir in der ersten Reihe und konnten uns vorstellen, wie einstmals anatomische Vorlesungen gehalten und auf dem Marmortisch in der Mitte nachts, aber nur in den Wintermonaten, Sezierungen vorgenommen wurden. Wir besichtigten die Biblioteca Comunale dell’Archiginnasio, die eine große Sammlung an seltenen und sehr wertvollen Werken beherbergt. Auf der Piazza Galvani erkannten wir die Statue des Wissenschaftlers Luigi Galvani und erinnerten uns an dessen „Froschschenkel-Experiment“. Die große Piazza Maggiore war begrenzt von wunderschönen Bauwerken. Auffallend war die unvollendete Fassade der gigantischen Basilika San Petronio, die wir in kleinen Gruppen besichtigten und über die bunten Glasfenster und den durch die Kirche verlaufenden Meridian staunten. Unverständlich war das Verhalten des Kirchenpersonals am Einlass: „5 rein wenn 5 raus““   Nach einer Mittagspause ging es noch ins Heiligtum Santo Stefano (392 n.Chr.), einem Vierkirchenkomplex mit Grabeskirchennachbau und  Pilatushof sowie deutlichem römischem Tempelrecycling. Vierzig Kilometer  Rundbogenarkaden (portici)zieren die Stadt und sorgten für trockene Rückkehr zum Bus. Auf der Rückfahrt, die uns zwar nicht nach Rom, sondern ins Hotel führte, sahen wir den Film „To Rome with Love“ von und mit Woody Allen. Ein Strandspaziergang im Dunkeln rundete den eindrucksvollen Tag ab.

 Giorno 4 – 30 agosto 2023 Ravenna, die Stadt mit den schönsten Mosaiken der Welt und mehrfaches Weltkulturerbe war das vorletzte Ziel unserer Reise. Wir besichtigten die Basilika und ehemalige Palastkirche Theoderichs  Sant‘Apollinare Nuovo mit dem Porträt Justinians, den Magi und dem Zug der Heiligen. Anschließend ging es von Nationaldichter  Dantes Grabmal aus zur unglaublich alten byzantinischen Basilika San Vitale mit ihrer außergewöhnlichen Form. Wir bewunderten die prächtigen Mosaikdekorationen der Apsis und die wunderschönen Fresken und das Fußbodenlabyrinth. Unsere Freizeit nutzten wir, um das Zentrum der kleinen norditalienischen Stadt zu erkunden. Zum Abschluss unseres Ravenna-Aufenthaltes gönnten wir uns ein überaus köstliches „Gelato due giusti“. Zurück in Rimini ging es an den Strand – das schöne Wetter, das warme Wasser und die besonders großen Wellen luden zum Baden ein.

Giorno 5 – 31 agosto 2023 „Buongiorno, Venezia!“ – wir kommen. Bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen fuhren wir von Tronchetto aus mit dem Boot an die Uferpromenade Riva degli Schiavoni  im Stadtzentrum Venedigs. Die Stadt war gezeichnet von den starken Regenfällen der letzten Tage – überall stand das Wasser und große Pfützen waren zu sehen. Wegen schwerer Unwetter musste die Lagunenstadt sogar ihren Hochwasserschutz MOSE aktivieren. Doch dies tat keinen Abbruch – die wunderschöne Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten überwältigte uns. Wir besuchten den bekannten Markusplatz mit Dogenpalast, Markusdom und Markusturm, die berühmte Seufzerbrücke , die Rialtobrücke,san Lorenzo und San Giorgio d. Greci, Arsenale und die Giardini. Wir beobachten Gondolieri, die ihre 10-m- Gondeln mit großem Geschick durch die schmalen Kanäle jonglierten. Und wie sagt man so schön – das Beste kommt zum Schluss. Der Tag endete mit einem atemberaubenden Sonnenuntergang, den wir auf der Rückfahrt nach Tronchetto vom Boot aus genießen konnten – einfach romantisch.

Es war Zeit, Abschied zu nehmen – Arrivederci Italia!

Wir blicken mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf unsere Kursfahrt zurück – lachend, weil wir gemeinsam viele wundervolle Momente erlebten und weinend, weil die Zeit so schnell verging. Aber eins, das ist gewiss: wir sind nicht dümmer zurückgekommen, als wir hingefahren sind. Mit Kraft, neuem Wissen und besonderen Erinnerungen gehen wir auf unsere letzte Schuletappe zu – das Abitur.

Unser besonderer Dank gilt Frau und Herrn Dubiel, die unsere Kursfahrt und unseren letzten gemeinsamen Sommer zu einem unvergesslichen Erlebnis für uns alle gemacht haben, an das wir ein Leben lang gern zurückdenken. Wir danken auch unserem ungarischen Busfahrer Matyas, der uns zu jeder Zeit sicher und tiefenentspannt zum Ziel gebracht hat. Grazie!

Susanne Fornaçon, Charlotte Matthias

 

Joachim Schindler

Edith-Stein-Schule Erfurt