Burgerplaneten, Riesenköpfe und mehr beim Graffitiprojekt

Burgerplaneten, Riesenköpfe und mehr beim Graffitiprojekt

Schüler der achten Klassen erschufen Fantasiewelten mit Spraydosen. Unterstützung von Künstler Max Kosta.

Auf der Terrasse der Edith-Stein-Schule klackert und zischt es an diesem 15. Januar. Achtklässler wuseln aufgeregt um weiße Pappboxen herum, die sie gerade mit skurrilen Graffitis besprühen: Burgerplaneten im Weltraum stehen neben überdimensionierten Köpfen und Mangafiguren. Für das Graffiti-Kunstprojekt der 8b und 8c hat sich die Schule mit dem Künstler Max Kosta prominente Unterstützung geholt.

Kosta geht herum und gibt den Schülergruppen Tipps. Hier lohnt es sich zu sprenkeln, dort ist etwas mehr Abstand nötig für den perfekten Farbübergang. Man berät, wo der nächste Punkt, der nächste Strich mit der Sprühdose platziert wird. Und immer: Vom Hintergrund nach vorn sprayen!

Fragerunde in der Künstlerwerkstatt

Ortswechsel, wenige Stunden zuvor: Die Achtklässler haben es sich in der Werkstatt des Künstlers gemütlich gemacht und wollen ihre Fragen loswerden.

Wie er zur Graffitiszene gekommen ist? Vor etwa 18 Jahren habe er in der Schule begonnen, Unterrichtslangeweile mit Skizzen auf dem Papier zu bekämpfen. „Ich war im Kunstunterricht gut, habe auch an Zeichenwettbewerben teilgenommen. Aber den Rest habe ich mir selbst beigebracht“, erzählt Max Kosta den Schülern. „Es geht darum, Buchstaben immer wieder neu auszuformen, andere Farben auszuprobieren und seinen eigenen Style zu entwickeln.“

Irgendwann brachte er die Skizzen dann an Wände. Seine Bilder schmücken Stromkästen in Erfurt, aber auch Fassaden in Kalifornien und aller Welt. Jährlich kommen bis zu 300 Bilder hinzu. „Ich bleibe also in Übung“, grinst Kosta.

Besonders an der Graffitikunst reizt ihn: „Die unglaubliche Freiheit. Es gibt Grundsätze, die auf Respekt beruhen, aber viele Möglichkeiten“, schwärmt Kosta. Außerdem könne man seine Bilder überall im öffentlichen Raum sehen.

Ausstellung am Tag der offenen Tür

Ob es auch mal Ärger mit der Polizei gegeben habe, wollen die Achtklässler wissen. Er sei immer mal beim „ungefragten Sprühen“ erwischt worden, wie er es nennt. Den Schülern rät er heute jedoch von illegalen Graffitis ab. Vielerorts gebe es mittlerweile „Hall of Fames“, freigegebene Flächen für die Sprayer.

Gefördert wurde das Projekt der Schule vom Immobilienberatungsunternehmen Drees & Sommer, in dessen Auftrag die Schüler zuvor ihre Visionen einer Welt im Jahr 2050 in Bildern festgehalten hatten. Herausgekommen ist auch ein kleines Kunstwerk. Ein nützlicher Wochenplaner, welcher die Visionen und Ideen unserer Schüler in besonderer Weise präsentiert.

Auf der Schulterrasse geht es nun an die letzten Details. Die Werke der jungen Künstler werden am Tag der offenen Tür der ESS am 2. Februar zu sehen sein. Ganz legal und ohne Polizeieinsatz.

von Benedikt Bathe

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Edith-Stein-Schule Erfurt