Mit der Kunst „zurück zur Natur“ – Vernissage im Foyer

Staatlich anerkanntes katholisches Gymnasium mit
staatlich anerkannter katholischer Regelschule

Mit der Kunst „zurück zur Natur“ – Vernissage im Foyer

Mit der Kunst „zurück zur Natur“ – Vernissage im Foyer

Am 29. März verwandelte sich das Schulfoyer in eine Kunstgalerie: Im Rahmen einer Vernissage präsentierten die Abiturienten der Kunst-Kurse einen Nachmittag lang ihre Werke zum Thema „Zurück zur Natur“. So offen wie das Thema, so vielfältig waren die Arbeiten der Schüler. Kleine Statuen, Architekturmodelle, großformatige Fotodrucke, Videos und sogar Kleidungsstücke waren zu bestaunen. Ein halbes Jahr lang hatten die Zwölftklässler zuvor ihre eigene künstlerische Interpretation zum Thema entwickelt und umgesetzt.

Alltagsszenen aus der modernen Industriegesellschaft wurden in der Fotoserie eines Schülers mit Ansichten unberührter Natur kontrastiert. Eine weitere Gruppe versuchte, mit modernen medialen Mitteln auf die Anziehungskraft und Schönheit der Natur aufmerksam zu machen – und produzierte einen Trailer in Blockbuster-Manier über Wald, See und Co.

Künstlerische Kritik am „Faktor Mensch“

Manche stellten mit ihren Projekten auch die Frage, was eine „Rückkehr zur Natur“ überhaupt sei und wie das aussehen könnte. Den meisten gemein war die kritische Auseinandersetzung mit dem Einfluss des Faktors Mensch auf unsere Umwelt; im Zeichen der gegenwärtigen Schülerproteste ein brandaktuelles Thema.

So baute ein Schüler eine Palme – aus den gesammelten Plastikflaschen der vergangenen Zeit. Eine Mitschülerin nähte ein Kleid aus alten Zeitungen. Sie wies darauf hin, dass der Mensch zurzeit nur in Ketten und nicht in natürlichen Kreisläufen denke. Stattdessen solle man versuchen, aus Müll etwas Neues zu kreieren.

Dabei spielte nicht nur die Natur der Umwelt eine Rolle, sondern auch die des Menschen. Ein Schüler veranstaltete eine paradoxe Performance: Nervös schnappte er nach einem Handy, das an einer Angel über ihm baumelte. Statt den „Angler“ um Hilfe zu bitten, hat er nur Augen für seinen blinkenden Freund und Helfer. Damit sollte verdeutlicht werden, wie viel Distanz das Handy schaffe trotz der eigentlich naturgegebenen Fähigkeit zur verbalen Kommunikation.

An der ESS arbeiten die Schüler der Kunst-Kurse vor dem Abitur traditionell an einem selbstgewählten freien Kunstprojekt zu einem vorgegebenen Thema. Die Umsetzung wird im Unterricht betreut; letztendlich liegt es aber an jedem, seine eigene Idee unter Anwendung des im Kunstunterricht erworbenen Wissens zu entwickeln.

Bericht: Benedikt Bathe, Fotos: Martin Müller

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Olaf Beuster

Edith-Stein-Schule Erfurt