Seit 2008 besteht eine Partnerschaft zu dem Lycée Jean Monnet in Franconville. Jedes Jahr können zwischen 15 und 25 Schüler(innen) der 9. und 10. Klassen unserer Schule zu einem französischen Austauschpartner fahren, um mit ihm eine Woche in dessen Familie das Leben in Frankreich kennen zu lernen. Die Teilnahme ist offen für Schüler der 9. und 10. Klassen, die Französisch gelernt haben, also auch für Schüler der Regelschule und für Schüler mit Französisch als dritter Fremdsprache. In der Regel findet die Fahrt nach Franconville im September oder Oktober statt. Im Gegenzug kommt dann die französische Gruppe Anfang Dezember nach Erfurt, um hier eine Woche mit uns in der typischen Erfurter Weihnachtsstimmung zu verbringen.

Vom ersten Austausch an findet die Fahrt nach Franconville in Frankreich mit der freundlichen Unterstützung des Deutsch-Französischen Jugendwerkes (DFJW) statt, das seit 2008 mit einer Ausnahme jährlich einen Teil der Fahrtkosten der Schüler übernommen hat.

Schüleraustausch 2016 Franconville

Schöne Grüße aus Frankreich!

Nach einer langen, aber durchaus lustigen Fahrt sind wir am Samstagabend in Franconville angekommen. Nervös, wie wir waren, wurden wir sehr nett in Empfang genommen und verbrachten das Wochenende in den Gastfamilien: Viele fuhren sonntags mit ihren Austauschpartnern schon einmal nach Paris. Am Montag trafen sich dann alle zu einem gemeinsamen Frühstücksbuffet und lernten sich beim Singen und einer Gruppenarbeit noch näher kennen. Nachmittags gingen die meisten noch in den französischen Unterricht, der so ganz anders als der deutsche ist. Fertig von dem langen Tag fielen viele in die Betten und am nächsten Tag, Dienstag, wurde gemeinsam Paris besichtigt. Wir gingen zuerst mit der deutschen Gruppe ins Musée d’Orsay, danach trafen wir dann die französischen Partner, machten eine gemeinsame Mittagspause und sahen noch mehr von Paris durch eine Bootsfahrt auf der Seine.

Mit einem gespannten Blick auf den Rest der Woche senden wir erneut unsere Grüße!

von Judith Steinbrecher

 

 

Bienvenue en France – Franconville- Erfurt 2013

Wie viele von euch wissen, gibt es nun schon seit 6 Jahren einen Schüleraustausch zwischen
dem Lycée Jean Monnet in Franconville nahe Paris und der Edith Stein Schule, der von Frau
Hölzner organisiert wird. Ungefähr 20 Schüler aus den 10. Klassen fahren für eine Woche
nach Paris, machen Ausflüge mit der Gruppe, aber gehen natürlich auch in die Schule. Im
Gegenzug empfangen sie die Franzosen 2 Monate später in Deutschland und zeigen ihre
Welt. Obwohl jeder den Austausch natürlich anders wahrnimmt, sich mehr oder weniger gut
mit seinem Austauschpartner versteht, denke ich, dass es für alle eine Bereicherung war. Im
Folgenden möchte ich einige Eindrücke aus meiner Zeit in Frankreich schildern und meine
Austauschpartnerin Mélissa einige über ihre Zeit in Deutschland.

Paris auf Deutsch

Samstag, 12. Oktober 2013: Als sich der Vorortzug langsam Franconville näherte, waren
Großteile unserer 20- köpfigen Gruppe kurz vor dem Hyperventilieren. Natürlich  war die
Vorfreude riesig, doch in diesem Moment hatten  alle ein bisschen Angst, die nächsten 2
Tage bei völlig Fremden zu verbringen. Der Montagmorgen und somit das Wiedersehen mit
den anderen schien in weiter Ferne. Doch alles Jammern half nichts- der Moment, in dem
wir aus dem Zug stiegen, kam. Auf der anderen Seite des Zaunes die Franzosen- beide Seiten beäugten sich neugierig.
Als alle sich mit ihrem Gepäck durch den Ausgang gequetscht hatten, begann das große „
Faire les bises“, wie hätte es anders sein sollen. Die nächsten 2 Stunden rauschten vorbei
und eher ich mich versah, saß ich mit meiner Austauschpartnerin Melissa  in einem Cafe am
Troacadero, schlürfte einen Latte Macciato und bewunderte den Eiffelturm. Ja die Woche
konnte  beginnen und sie würde uns definitiv bereichern. Auf Neudeutsch: Das wird der
Hammer!
Sonntag, 14, Oktober:  Heute war der erste richtige Tag und gleich hieß es, auf nach Paris!
Auf dem halbstündigen Weg mit dem Vorortzug stießen immer mehr Austauschpaare zu uns,
so dass wir am Schluss mit 16 Leuten durch Paris zogen. Nach dem obligatorischen Essen bei MacDonalds, ging es mit der Metro zum Champs- Elysées, wo wir Mädchen sofort auf
Abercrombie und Fitch zusteuerten, um uns ein Bild von dem Modepalast zu machen und
natürlich einige Fotos mit dem Türstehern, den „Abercrombie Boys“ zu machen. Nachdem
auch noch Nike Town, Louis Vouitton und andere unsicher gemacht wurden, ging es weiter
zum Trocadero, wo wir Eiffelturmfotos en masse machten. Ein Crêpe durfte natürlich auch
nicht fehlen. Viel zu schnell ging ein wirklich schöner Tag zu Ende…
Montag, 15.Oktober: Als ich morgens um halb 8 aufwachte( übrigens sehr angenehme Zeit,
sollte man in Deutschland auch mal einführen), war mein erster Gedanke: „Was, das
Wochenende ist schon vorbei?“. Denn dieses war wie im Flug vergangen, meine
Austauschpartnerin Mélissa und ich hatten uns super angefreundet und viel Spaß gehabt.
Doch nun hieß es Schule! Nach Begrüßung und Auswertung des Wochenendes durfte ich im
Geschichtsunterricht auch gleich erleben, dass Schule in Frankreich zumindest bei einigen
Lehrern etwas anders läuft. Es war wirklich mucksmäuschenstill, die Lehrerin redete die
gesamte Stunde  und die Schüler, die ihre Bücher vergessen hatten, wurden sofort von
dieser Stunde suspendiert- ab in den Salle de Permanence. Die Stunde wollte gar nicht
vergehen und irgendwann wurde mir bewusst wieso: In Frankreich dauert eine Schulstunde
nicht 45- sondern 60 Minuten! Den Rest des Tages verbrachten wir mit Unterricht und als
Mélissa und ich um sechs Uhr abends (das ist die Quittung für das Ausschlafen) nach Hause
kommen, verbrachten wir den Abend gemütlich vor dem Fernseher, denn morgen würde es
nach Paris gehen!
Dienstag, 16. Oktober 2013: Paris- schon das 3. Mal in dieser Woche verschlug es mich nun in diese bezaubernde Stadt. Mit der ganzen Gruppe, den Franzosen und den Deutschen
stand heute Sightseeing auf dem Programm.  Da die Museumswärter streikten, mussten wir
von unserem ursprünglichen Plan, das Musée d’Orsay anzuschauen, leider Abstand nehmen,
stattdessen entschieden wir uns für einen ausgiebigen Stadtrundgang durch Paris. Erst
besichtigen wir Notre Dame, danach gingen wir bei strahlendem Sonnenschein an der Seine
entlang, in das Quatier „Marais“ mit dem Grand Palais, wo wir schließlich Mittagspause
machten. Das Marais ist ein ausgesprochen schönes Viertel und besonders für die, die Paris
kannten, nochmal etwas Neues. Über das Centre Pompidou und Les Halles gelangten wir
schließlich zum Eiffelturm, zu dessen Fuße  wir ein „Bateau-Mouche“ nahmen, von dem aus
wir Paris nochmal vom Wasser aus anschauen konnten. Die Seinefahrt war nach einer
Stunde schon viel zu schnell wieder vorbei und damit ging auch dieser schöne, aber auch
sehr anstrengende Tag in Paris zu Ende, doch der Abschied war nicht allzu schwer, denn wir
würden ja morgen schon wieder kommen.
Mittwoch, 17.Oktober 2013: 14 Stunden später standen wir, heute allerdings nur der
deutsche Teil der Gruppe, schon wieder am Eiffelturm, denn heute sollte es hoch hinaus
gehen. Doch zuerst hieß es warten, wie immer wurde die Zeit  für Fotos genutzt. Als wir von
einer chinesischen Reisegruppe für echte Franzosen gehalten wurden und für diese begehrte Fotomodels waren, realisierten wir, dass wir in den letzen 4 Tagen vielleicht tatsächlich ein
bisschen „Francais“ geworden waren. Trotz Nebel und Nieselregen waren wir alle total
beindruckt von der Aussicht oben auf dem Eiffelturm, sicherlich einer der schönsten
Momente der Reise, die lange Wartezeit hatte sich auf jeden Fall gelohnt. Weiter ging es
über die Champs- Elysées und die Tuillierien zum Louvre, an dem wir eine Mittagspause
einlegten. Kurze Zeit später befanden wir uns auch schon im Quartier Montmartre und
quälten uns die Stufen zur Sacre Coeur hinauf. Allerdings verlor der Bummel durch das
Viertel durch Platzregen und durchgeweichte Klamotten ein Großteil seiner Schönheit,
sodass schnell ein Abstecher in das Kaufhaus Galeries Lafayette beschlossen wurde. Was
kann es für einen besseren Paris Abschluss geben, als unter der riesigen Kuppel des
Lafayette zwischen den Chanel und Longchamp Ständen herumzuschlendern?
Donnerstag, 18.Oktober 2013: Nun schon der fünfte Morgen in Franconville, oder in
meinem Fall Montigny les Cormeilles, ein Nachbarort, und langsam kehrte so etwas wie
Normalität ein.  Heute sollte ein ganz gewöhnlicher Schultag werden, das bedeutet in
Frankreich bis 18 Uhr.  Ja, was gibt es noch zur Schule zu sagen. Das Lycée war ungefähr
doppelt so groß wie die ESS, allerdings traf man dort nur Schüler aus der Seconde, der
Première und der Terminale an, also der Oberstufe. Sicherlich nicht die heimelige
Atmosphäre unserer „Edith“, aber „Multikulti“ und ein Labyrinth aus Gängen.
Freitag, 19. Oktober 2013: Der letzte Tag in Frankreich beginnt mit einer kleinen
Auswertungsrunde und unserem Einsatz als Deutschlehrer. Gemeinsam mit den
französischen Schülern werden  Dialoge gespielt und Interviews geführt. Anschließend
begaben wir uns auf Entdeckungsreise durch den riesigen Supermarkt Leclerc und deckten
uns mit reichlich Proviant für die Fahrt ein.  Nach dem Unterricht gab es eine
Verabschiedung bei Kaffee, Kuchen und französischen Chansons. Beim anschließenden
Bowling stellten wir mehr oder weniger unsere Bowlingkünste unter Beweis, doch ein
bisschen Abschiedsstimmung war schon spürbar. Am letzen Abend hieß es für Mélissa und
mich nochmal „Paris by night“. Mit dem Auto wurden wir durch die Stadt gefahren, atmeten
noch einmal Pariser Luft und posierten vor Eiffelturm und Co, bevor es am nächsten Morgen
hieß „A bientôt, tu vas me manquer“!
                                                                                                           Autorin: Friederike Huff

Franconville

Unser erster Eindruck von Franconville war, dass die Stadt größer war als gedacht. Außerdem war (zumindest in diesem Jahr) das Wetter viel besser als in Erfurt. Für alle, die noch nicht in Franconville waren: es liegt ca. 20 km von Paris entfernt, befindet sich im
Département Val- d´Oise und hat 33.512 Einwohner. Hier gibt es ein Schwimmbad, eine Eislaufhalle und ein großes Einkaufszentrum. (Lena Becher, Caroline Dithmar) Wir haben mit unseren Austauschpartnern zumeist nicht mehr als den Schulweg, den Supermarkt und Mc Donald´s gesehen. Es gibt große Wohnsiedlung aus kleinen alten Häusern ebenso wie
Plattenbauten. Franconville ist sehr bunt verziert mit Blumentöpfen und bunten Zügen.  Nach Aussagen meines französischen Korrespondenten gehört Franconville zur ruhigen Umgebung um Paris, was wir auch am Abschlussabend bemerkten, als uns um 20 Uhr die Möglichkeiten fehlten, noch auszugehen. Man merkt, dass sich das Leben in Franconville eher nach Paris orientiert.
(Jasper Strucksberg, Julian Kern)

Das Lycée Jean Monnet

Schulbeginn 8:30 Uhr, Ende teilweise 17:00 Uhr oder noch später, danach lernen und Hausaufgaben machen, doch wie sieht es eigentlich in einer französischen Schule aus? Das erste, was an dieser Schule auffällt, ist die strenge Kontrolle der Personen, die in die Schule kommen: Jeder Schüler muss sich mit Hilfe seines Hausaufgabenheftes, auf dem sich ein Passfoto befindet, ausweisen. Falls man sich nicht ausweisen kann, darf man nicht sofort in die Schule, sondern wird mit Hilfe von persönlichen Daten überprüft.

Sobald man das Gelände betritt, sticht einem das große, weiße Gebäude mit blauen Fensterrahmen und blauem, großgeschrieben Schulnamen „Lycée Jean Monnet“ auf. Im Foyer wird man mit viel Licht empfangen, das durch das große Glasdach fällt. Dann betritt man die Flure, die modern gehalten sind, einen Altbau gibt es nicht, da es erst 1990 gebaut wurde. Die Räume sind ähnlich wie an unserer Schule. Was auffällt ist jedoch, dass die Schüler die Räume wechseln. Ebenfalls anders ist, dass das Gebäude keinen Schulhof im eigentlichen Sinne besitzt, die Schüler gehen in den Pausen und Freistunden überwiegend vor das Tor, in den nebenan liegenden Park oder in die Kantine. Das Essen in der Kantine besteht  – anders als bei uns – immer aus einer Vorspeise, einem Hauptgericht und einem Dessert. Es gibt also Parallelen und Unterschiede zwischen beiden Schulen, beide haben ihren eigenen
Charakter.

(Ann-Kathrin, Emma)

Wege in Paris: METRO & Co

Wie jede andere Großstadt besitzt Paris eine U- bzw.  S-Bahn, die Metro. Wie auch in anderen Städten, erwies sie sich als nützliches Fortbewegungsmittel. Man kommt günstig, schnell und präzise an sein gewünschtes Ziel in Paris und Umgebung. Auch wenn es in der Rush-hour oftmals schwierig war, alle Schüler in dieselbe Bahn zu zwängen, haben wir überwiegend gute Erfahrungen mit dem Verkehrsmittel  gemacht, auch wenn ein leicht unangenehmer Geruch die U-Bahn-Stationen heimsucht, was bei der Anzahl der Personen, die hier durchgeschleust werden, nicht weiter verwunderlich ist.

In unserer Zeit in Paris/Frankreich ist uns die Metro als Freund und allzeit bereiter Helfer ans Herz gewachsen. Auch wenn es  Unterschiede zu Deutschen U- und S-Bahnen gibt, gewöhnt man sich sehr schnell an den preisgünstigen, fast immer pünktlichen und komfortablen Service. Schon öfters war die Metro unser Fels in der Brandung und barg unsere, dem Erschöpfungszustand nahen Schüler durch seine bequemen Sitze. Die mit Cafés gesäumten Straßen und Wege sind gut und angenehm zu gehen und bescheren fast immer einen schönen Blick auf breite Boulevards, kleine Gassen, vielfältige Plätze und beeindruckende Fassaden. Unser Fazit: Sowohl die Metro als auch die Wege haben uns in Paris immer gute Dienste erwiesen und sind sehr schön.

(Moritz Geßner, Thomas Wiemers)

Das Leben in einer französischen Familie

Als wir uns am Samstag Franconville näherten, waren wir alle sehr gespannt und aufgeregt, wie unser Leben in der nächsten Woche aussehen würde. Nach dem Motto „Wir lassen uns überraschen!“ stürzten wir uns auch gleich in unser neues Leben und das Abenteuer Frankreich konnte beginnen. Sofort stellten wir fest, dass die meisten Häuser kleiner sind, als wir es gewöhnt sind. Die Raumaufteilung ist der deutschen prinzipiell sehr ähnlich, jedoch sind Toilette und Bad getrennt  und auf der Toilette gibt es meistens kein Waschbecken, was auch sofort für einige Umstellungen und Schwierigkeiten sorgte. In vielen Familien dienen Hunde, Katzen & Co als flauschige Accessoires und sind fester Bestandteil der Familie. Auch im Alltag gibt es einige Unterschiede, da die französischen Schüler erst gegen 18 Uhr nach Hause kommen. Deshalb ist der Höhepunkt des Familienlebens das gemeinsame Abendessen mit der gesamten Familie, für das meist fleißig gekocht wird. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass die Franzosen, obwohl sie unsere direkten Nachbarn sind, ihr alltägliches Leben etwas anders regeln und es eine ganze Reihe von Unterschieden gibt, von denen wir nur einige Beispiele aufgeführt haben. Doch wenn man spontan, offen und unvoreingenommen
ist, ist es eine schöne Erfahrung, dieses etwas andere Leben kennen zu lernen.

(Friederike Huff, Wiebke Geßner)

DAS ERSTE WOCHENENDE: Alleine mit dem Austauschpartner

Nach unserer Ankunft in Franconville am Samstagabend wurden wir von unseren Austauschpartnernund deren Eltern am Bahnhof abgeholt. Da einige der französischen Schüler jedoch außerhalb wohnten, mussten deren deutsche Austauschpartner noch einige Minuten Autofahrt auf sich nehmen, bis sie in ihrem Zuhause ankamen. Die Verständigung war anfangs etwas schwer, da es Zeit brauchte, bis wir uns auf die andere Sprache umgestellt hatten. Doch mit Händen und Füßen, ein
bisschen Deutsch und Englisch konnten wir uns dann doch irgendwie verständigen und unterhalten. Wir wurden alle herzlich in den Familien aufgenommen. Die Planung des Abends war von Familie zu Familie ganz unterschiedlich: Viele von uns blieben in ihrem Zuhause und aßen gemeinsam zu Abend oft ein typisch französisches Essen , einige sind mit ihrer Gastfamilie nach Paris gefahren, um die Stadt bei Nacht zu sehen. Am Sonntag sollten wir den gesamten Tag mit unserer Gastfamilie bzw. dem Gastschüler verbringen. Ein Großteil von uns fuhr mit seinem Franzosen nach Paris, um dort einen ganzen Tag ohne Gehetze und Stress zu verbringen. Andere wiederum  besuchten Museen oder Schlössern oder fuhren zu anderen Gastfamilienmitgliedern, um diese kennenzulernen. Je nach Ausflug waren die Emotionen unterschiedlich: Wir waren ein wenig unsicher, da wir nicht wussten, was uns erwartet, waren aufgeregt und freuten uns, die Familie und unsere neue Umgebung genauer kennen zu lernen.

(Isabell Kister, Sophia Echazu)

Schule in Frankreich

Die französische Schule gleicht der deutschen kaum. Es fängt damit an, dass sie sehr spät beginnt,was wir Deutschen gut finden, weil wir dadurch länger schlafen können und die Konzentrationsfähigkeit höher ist. Allerdings gibt es in Frankreich viel  höhere Sicherheitsmaßnahmennund  Kontrollen. Dazu zählt auch, dass die Schüler jeden Morgen beim Betreten des Schulgeländes eine Art Hausaufgabenheft vorzeigen müssen. Dort wir festgehalten, wenn ein Schüler zu spät zur Schule kommt und damit werden die Eltern über aufälliges Verhalten ihres Kindes in Kenntnis gesetzt. Es war auch sehr überraschend, dass der Unterricht 55 Minuten dauert. Das sind 10 Minuten mehr als in Deutschland und nach den 45 Minuten, die wir in Deutschland haben, lässt schon die Konzentration nach. Im Vergleich ist also die Unterrichtszeit in Deutschland besser für das Lernverhalten der Schüler: Zudem entsteht im Unterricht der Eindruck, dass wir im Stoff den französischen Schülern in einzelnen Fächern (z.B. Mathe und Englisch) bis zu 2 Jahre voraus sind. Das Klassensystem am Lycée entspricht etwa unserem Kurssystem der Oberstufe, da es keine festgelegten Klassen gibt und man in jedem Fach in einer anderen Lerngruppe mit anderen Leuten ist. In einigen Klassen herrscht ein gravierender Altersunterschied zwischen den Schülern. Für uns war es schwer, unsere Freizeit(soweit wir welche hatten) zu planen, weil oft unerwartet Stunden ausfielen. Man kann die Zeit zum Essen und Entspannen nutzen, um dann wieder hochkonzentriert in den Unterricht zu gehen, denn die 15 Minuten-Pausen bieten keine wirkliche Zeit, um richtig abzuschalten. Für Schüler, die in der Nähe der Schule wohnen besteht die Möglichkeit, zwischendurch nach Hause zu gehen, da man in den Freistunden das Schulgebäude verlassen darf. Das Schulessen kann man sehr gut als positiven Aspekt  zählen, denn man kann trotz der langen Unterrichtszeiten eine leckere warme Mahlzeit mit mehreren Gängen zu sich nehmen und ist so auch für den Rest des Tagen konzentriert und aufnahmefähig. Das Beste jedoch waren  die Informationstafeln im Foyer der Schule, weil man die nervigen Kopfschmerzen verursachenden und undeutlichen Lautsprecherdurchsagen unterlassen kann und wirklich jeder an seine Informationen kommt, ohne  ständig nachfragen zu müssen. Einig waren wir Deutschen uns in einem Punkt: Auf jeden Fall haben die französischen Schüler zu lange Unterricht und zu viele Hausaufgaben, was ihre Freizeit komplett einschränkt und ihnen die Möglichkeit nimmt, in der Woche Hobbys nachzugehen. Dafür  haben die französischen Schüler zwar mehr und längere Ferien, in denen sie problemlos Hobbys nachgehen können, insgesamt jedoch bevorzugen wir das deutsche Schulsystem.

(Pia Völker, Cornelia Markus)

Verständigung mit dem Austauschpartner und seiner Familie

„Oui, oui.“ Während unserem Frankreichaustausch gab es wohl einige Situationen, in denen wir dieses Wort wiederholten und innerlich nicht wirklich wussten, was gemeint war. In den Gesprächen mit Franzosen ging es oft nicht darum, Artikel und Grammatik richtig zu verwenden – Hauptsache,unser Gegenüber hat uns verstanden. Die Kommunikation in den Familien funktionierte sehr unterschiedlich: Die einen versuchten, das Gesagte so oft langsam zu wiederholen, bis wir auch alles verstanden hatten. Die anderen dolmetschten immer wieder ins Englisch-Deutsche. Wenn nichts von beidem half, konnten wir unsimmer noch der Gestik und Mimik bedienen. Mit der Zeit kamen wir mit der fremden Sprache immer besser zurecht – eigneten uns aber vor allem auch die Umgangssprache der Jugendlichen an. Diese hatten viel Spaß dabei, uns ihre Sprache
näherzubringen und gleichzeitig ihre deutschen Kenntnisse auszuprobieren. So kannten selbst die Schüler, die kein Deutsch lernten, Liedzeilen von Rammstein oder deutsche Werbetexte. Der Akzent dabei war für beide Seiten immer ein Anlass zur Freude, auch uns wurde bewusst, dass unsere Aussprache für die Franzosen teilweise sehr lustig klingt. Insgesamt haben wir in dieser Woche viel dazugelernt – zum Beispiel, dass wir uns in einem fremden Land zurechtfinden können.

(Josephine Obst, Daria Plota)

 

Hin- und Rückfahrt: Gemischte Gefühle

Am Samstag, den 12.10.13 trafen wir uns um 10 Uhr am Hauptbahnhof in Erfurt. Die Vorfreude und Aufregung war deutlich zu spüren. Leider hatte unser Zug 15 Minuten Verspätung, sodass wir erst um10:40 in den Zug nach Frankfurt stiegen. Während der Fahrt haben wir gelesen, uns unterhalten,Musik gehört und Spiele gespielt. In  Frankfurt bekamen wir den Zug nach Paris Est trotz Verspätung. Langsam näherten wir uns unserem Ziel und damit nahm die Aufregung zu. Als wir dann in Paris ankamen, mussten wir von Paris Est nach Paris Nord einen kurzen Weg laufen. So bekamen wir die ersten Eindrücke von der Stadt. Den ersten Zug nach Franconville haben wir leider verpasst, sodass wir 30 Minuten am Bahnhof warten mussten. Als wir dann schließlich in der RER nach Franconville saßen, war die Aufregung auf dem Höhepunkt. Einige von uns wären am liebsten im Zug sitzen geblieben. In Franconville stiegen wir dann aber doch alle aus, wo unsere Austauschschülern mit ihrem netten Empfang die schlimmste Aufregung und die ersten Ängste gleich aus dem Weg räumten. Nach einer wundervollen Woche in Franconville trafen wir uns dann am Samstagmorgen um 07.30 Uhr am Bahnhof. Wir verabschiedeten uns schweren Herzens von unseren Austauschpartnern, um in den Zug nach Paris zu steigen. Die Rückfahrt war schon entspannter als der Hinweg und wir freuten uns dann doch alle auf Zuhause, wo wir schon sehnsüchtig von unseren Familien erwartet wurden. Gleichzeitig vermissten wir aber schon unsere neuen französischen Freunde, die uns bald besuchen kommen.

(Marie Duchêne, Hanna Große-Holtrop)